War Marlon Brando schlimmer als Ronald Reagan?
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- Unter fadenscheinigen Ausreden nicht mit owagner Essgehenwoller
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SCHÄBIG, adj. scaber, scabiosus, mhd. schebic, schebig, schebich DIEF. 514c. 515a. nov. gl. 328b, nd. schabbig, schäbbig SCHILLER-LÜBBEN 4, 34b, engl. shabby. vgl. schaben.
1) eigentlich, mit der schabe (schäbe), krätze behaftet (s. schäbe und schäbicht, vgl. auch ritzig 2, sp. 1085): schebig, reudig, scabiosus MAALER 348d; wer des paums pleter zereibt mit eჳჳeich, und macht ain pflaster darauჳ, daჳ ist guot den räudigen oder schebigen läuten, und damit hailt man auch die sleg. MEGENBERG 325, 3; ich hab das schebig leben in der haut. (die räud) ist ein schebige und unfletige sucht. PETRARCA trostbüchl. (1559) 183b; so fil sie sich me kratzen, so fil sie me bysset. KEISERSBERG hellisch löw d 8a; wie gehts ihm (dem hund) aber letzlich, so ... im die zeen stumpff, der ruck und haut grindig, durr, also ist es auch mit denen, die schebig sind und sich kratzen, krätzig und schebig werden. KIRCHHOF wendunm. 1, s. 69 Österley; untern männlin (der hasen) findet man mehr denn untern weiblin, so schebig sein. FEIERABEND jagd- u. weidwerkbuch (1582) 85a; armoniacöl .. heylet die schebigen augbrauen. TABERNAEMONT. 222 G; alsdann werden die brüste, die vor weich und eben waren, hart, uneben und über und über schäbig. MAURICEAU von den zufällen und krankheiten (1687) 493;
so kume nun bald in das bad!
blib er schebig, wär iemer schad. N. MANUEL 392, 39 Bächtold. [Abschnitt reduzieren]
2) meist schon im mhd. weiter entwickelt zu der bedeutung 'von abgeschabtem schlechtem aussehen', namentlich der kleider, dann von gebahren und gesinnung, viel in vergleichen gebraucht. namentlich von dem der räude besonders leicht unterliegenden hunde her:
er (der widder) gienc dâ schebic als ein hunt
bî dem vihe ûf einer wisen. KONRAD V. WÜRZBURG troj. krieg 11020;
ziucht man ûჳ die vedren dîn,
sô gâst du (der pfau) schebiger denn ein swîn. BONER edelst. 81, 34 var.;
dâvon wiჳჳet, swâ ich vinde
gar arme priester oder plinde,
alt und arm hofgesinde,
lam und schebig edel vinde,
daჳ mich die gar sêre erbarment. Renner 15173;
(ein alter mann) der wolt auch sein ze ritter worden,
also wol gefiel ym der orden.
des ward verworffen er ze stuond,
sym, was schol uns der schebig hund?
sprachen seu, ker wider häym! WITTENWEILER ring 214, 16;
wane er bosen schebigen judden!
ir stinket als die ridden;
er sit boser dan ein hont:
das sprech ich zu aller stund. Alsf. passionssp. 4546.
von wertlosen, geringen thieren gebraucht: ein schäbiges schaf. MILLER Siegwart 1, 217;
ein schäbiges kamel
trägt immer noch die lasten vieler esel. GÖTHE 56, 135;
ringsherum (bin ich gereist), doch stets vergebens, wie das deutsche publicum,
das auf seinen schaugerüsten einen löwen hofft zu schau'n,
aber fast nur schäb'ge kater schleichen sieht und hört miau'n. PLATEN 258 (verhängn. gabet 2. act).
von eben solchen sachen: an statt der alten thaler ist kaum oft ein schäbiger pfennig bei uns anzutreffen. ABR. A S. CLARA närrinnen 54; dasz ich mir künt ein priesterlichs sammetheubel drausz machen laszn, da ich mich die gantz zeit hab mit ein alten schabigen schmerkäppel hab bhelffen müssn. SCHWABE tintenf. 16; ein schäbiger löwentaler. HEBEL 2, 144; mein ganzes umgab ein schäbiger biber. BÖRNE 3, 90;
gottes rhat gewiss und ewig,
menschenrhat hinfellig und schebig. H. SACHS 5, 27a;
daher auch als grobes schimpfwort: sieh doch einmal da draus den ruppigen, schäbigen schuften. TIECK 3, 98; si (die patrone) lont dem armen schebigen pfaffen nicht. SCHADE sat. 3, 63, 18; [14,1955]
ein niederträchtger schurk', ein schäb'ger bube. Shakesp. Othello 4, 2.
in den satiren der reformation schäbig im spott für ewig: so werd ich (Witzel) damit verdienen gros gnade und ablas und das schebich leben, wie Maria Magdalena, da sie zu Christus füszen fiele, also wil ich auch faln zu des Coclei füszen und also meine sünde büszen. ALBERUS widder Jörg Witzeln mammeluken L 2b;
und wer in dem krieg würd erschlagen,
der für von mund uf (thet er sagen)
on alle pein ins schebig leben. SCHADE satiren 2, 227, 1124.
sprichwörtlich: wan einer ein schebigen kopf hat, so hat er sein paret lieb und gat nit gern bloszhaupts. KEISERSBERG narrensch. 196a. im wortspiel mit der technischen verwendung von schaben (s. d.): man schimpft einen gerber nicht, wenn man ihn einen schäbigen mann nennt. SCHMIDT 627.
1) eigentlich, mit der schabe (schäbe), krätze behaftet (s. schäbe und schäbicht, vgl. auch ritzig 2, sp. 1085): schebig, reudig, scabiosus MAALER 348d; wer des paums pleter zereibt mit eჳჳeich, und macht ain pflaster darauჳ, daჳ ist guot den räudigen oder schebigen läuten, und damit hailt man auch die sleg. MEGENBERG 325, 3; ich hab das schebig leben in der haut. (die räud) ist ein schebige und unfletige sucht. PETRARCA trostbüchl. (1559) 183b; so fil sie sich me kratzen, so fil sie me bysset. KEISERSBERG hellisch löw d 8a; wie gehts ihm (dem hund) aber letzlich, so ... im die zeen stumpff, der ruck und haut grindig, durr, also ist es auch mit denen, die schebig sind und sich kratzen, krätzig und schebig werden. KIRCHHOF wendunm. 1, s. 69 Österley; untern männlin (der hasen) findet man mehr denn untern weiblin, so schebig sein. FEIERABEND jagd- u. weidwerkbuch (1582) 85a; armoniacöl .. heylet die schebigen augbrauen. TABERNAEMONT. 222 G; alsdann werden die brüste, die vor weich und eben waren, hart, uneben und über und über schäbig. MAURICEAU von den zufällen und krankheiten (1687) 493;
so kume nun bald in das bad!
blib er schebig, wär iemer schad. N. MANUEL 392, 39 Bächtold. [Abschnitt reduzieren]
2) meist schon im mhd. weiter entwickelt zu der bedeutung 'von abgeschabtem schlechtem aussehen', namentlich der kleider, dann von gebahren und gesinnung, viel in vergleichen gebraucht. namentlich von dem der räude besonders leicht unterliegenden hunde her:
er (der widder) gienc dâ schebic als ein hunt
bî dem vihe ûf einer wisen. KONRAD V. WÜRZBURG troj. krieg 11020;
ziucht man ûჳ die vedren dîn,
sô gâst du (der pfau) schebiger denn ein swîn. BONER edelst. 81, 34 var.;
dâvon wiჳჳet, swâ ich vinde
gar arme priester oder plinde,
alt und arm hofgesinde,
lam und schebig edel vinde,
daჳ mich die gar sêre erbarment. Renner 15173;
(ein alter mann) der wolt auch sein ze ritter worden,
also wol gefiel ym der orden.
des ward verworffen er ze stuond,
sym, was schol uns der schebig hund?
sprachen seu, ker wider häym! WITTENWEILER ring 214, 16;
wane er bosen schebigen judden!
ir stinket als die ridden;
er sit boser dan ein hont:
das sprech ich zu aller stund. Alsf. passionssp. 4546.
von wertlosen, geringen thieren gebraucht: ein schäbiges schaf. MILLER Siegwart 1, 217;
ein schäbiges kamel
trägt immer noch die lasten vieler esel. GÖTHE 56, 135;
ringsherum (bin ich gereist), doch stets vergebens, wie das deutsche publicum,
das auf seinen schaugerüsten einen löwen hofft zu schau'n,
aber fast nur schäb'ge kater schleichen sieht und hört miau'n. PLATEN 258 (verhängn. gabet 2. act).
von eben solchen sachen: an statt der alten thaler ist kaum oft ein schäbiger pfennig bei uns anzutreffen. ABR. A S. CLARA närrinnen 54; dasz ich mir künt ein priesterlichs sammetheubel drausz machen laszn, da ich mich die gantz zeit hab mit ein alten schabigen schmerkäppel hab bhelffen müssn. SCHWABE tintenf. 16; ein schäbiger löwentaler. HEBEL 2, 144; mein ganzes umgab ein schäbiger biber. BÖRNE 3, 90;
gottes rhat gewiss und ewig,
menschenrhat hinfellig und schebig. H. SACHS 5, 27a;
daher auch als grobes schimpfwort: sieh doch einmal da draus den ruppigen, schäbigen schuften. TIECK 3, 98; si (die patrone) lont dem armen schebigen pfaffen nicht. SCHADE sat. 3, 63, 18; [14,1955]
ein niederträchtger schurk', ein schäb'ger bube. Shakesp. Othello 4, 2.
in den satiren der reformation schäbig im spott für ewig: so werd ich (Witzel) damit verdienen gros gnade und ablas und das schebich leben, wie Maria Magdalena, da sie zu Christus füszen fiele, also wil ich auch faln zu des Coclei füszen und also meine sünde büszen. ALBERUS widder Jörg Witzeln mammeluken L 2b;
und wer in dem krieg würd erschlagen,
der für von mund uf (thet er sagen)
on alle pein ins schebig leben. SCHADE satiren 2, 227, 1124.
sprichwörtlich: wan einer ein schebigen kopf hat, so hat er sein paret lieb und gat nit gern bloszhaupts. KEISERSBERG narrensch. 196a. im wortspiel mit der technischen verwendung von schaben (s. d.): man schimpft einen gerber nicht, wenn man ihn einen schäbigen mann nennt. SCHMIDT 627.
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HAUPTSÜCHTIG, adj.: hauptsüchtig, so dasz ihm das haar ausgehet, alopecius HEDERICH 1222. an pferden: ritzig, hauptsichtig oder kranks haupt. ... ein pferdt so mit diser krankheit behaft, wirft gleichfals vil rotz und aiter ausz der nasen und hat einen schweren athem, hat aber die knipfel an der keelen nit, dann dise unreinigkeit kompt ihm von dem kopf von oben herab ausz dem hirn, und wenn es lang weret, so wirt es darnach schäbig.
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NISSIG, adj. nisse in den haaren habend, voller nisse (lendinosus SCHOTTEL 1370. FRISCH 2, 20a), sodann übertragen (wie bei lausig) armselig, schäbig, schmutzig, filzig, geizig. SCHM.2 1, 1760. LEXER kärnt. wb. 198. SCHÖPF 470. STALDER 2, 239. SCHMID 408. BIRLINGER 355a, nl. neetig KRAMER 1, 216c, nd. netig DÄHNERT 328: ein nissig har macht ein lausigen kopf. AVENTIN. 4, 810, 29; mich wundert ..., wie ir ... die schebichte lausichte mönch bei euch noch leiden könd .. die mutwillige, nissige böswicht. [13,857] LUTHER 8, 277b; ein nissiger, zeher, gnauer, bündischer filz wie Nabal. MATHESIUS Syr. 1, 87b; dasz ihr lumpel-astronomi seindt und .. nissige philosophi. PARACELSUS 1, 150c; nissiger kärgling. Lazarillo 16; nissiger mensch, sordidus DENZLER 213b; westerw. das ist 'n nissiger (nämlich kerl), ein eigner, empfindlicher mensch. SCHMIDT 124
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KALMÄUSERISCH, schulfüchsisch, pédantesque RÄDLEIN, kahlmäusrig avarus STEINB.: die Wälschen haben den dativum, das geben, nicht viel im brauch, und wann sie es auch gebrauchen, so ergehet es gemeiniglich zimlich kalmeiserisch. fliegenwadel 25, knickerig, schäbig. FISCHART, in einer reihe von vorschlägen für bilderschrift, rebus: kale maus, ein kalmäuserischer commisari. Garg. 123a (222 Sch.), etymologisierend, vgl. beschorne maus 109a (194).