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Wer "brauchen" ohne "zu" gebraucht,

Verfasst: 3. Mär 2004 10:48
von joswig
braucht "brauchen" gar nicht erst zu gebrauchen.

Mir fällt zu meinem Leidwesen auf, dass "brauchen" entgegen der schönen zitierten Regel immer weniger mit "zu" verwendet wird.

Dabei hat sich sogar mein damals 2 Jahre und 9 Monate alter Sohn schon selbst korrigiert: "Papa, das brauchst Du nicht holen - äh - zu holen"

Dann wird es doch für einen Erwachsenen möglich sein, sich auch daran zu halten, oder sagt der Duden inzwischen, dass man das "zu" auslassen darf (obwohl der ja auch "wegen" mit Dativ zulässt und seitdem seine Reputation bei mir verloren hat)

Verfasst: 3. Mär 2004 10:50
von mordsfilm
Partizipien stehen nach wie vor obligatorisch mit "zu".

Ehern und fest!

:!:

Verfasst: 3. Mär 2004 10:53
von joswig
Na Gott sei Dank!

Verfasst: 3. Mär 2004 15:40
von trigger
Was ist heute noch ehern und fest?

Aus dem Duden "Richtiges und gutes Deutsch":

"Verneintes oder durch nur, erst eingeschränktes brauchen + Infinitiv mit zu .... Besonders in der gesprochenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv oft weggelassen, d.h. verneintes oder eingeschränktes brauchen wird wie verneintes oder eingeschränktes müssen verwendet... Damit schließt sich brauchen an die Reihe der Modalverben (müssen, dürfen, können, sollen, wollen, mögen) an, die ebenfalls mit dem reinen Infinitiv verbunden werden. In der geschriebenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv meistens noch gesetzt..."

Noch. Aber ein Fehler ist es wohl schon nicht mehr.
Wie der Titel des Dudens schon andeutet: Richtiges Deutsch und gutes Deutsch müssen nicht ein und dasselbe sein.

Verfasst: 3. Mär 2004 15:46
von joswig
Sähest Du mich, erkenntest Du, dass meine Augen mit Tränen sich füllen.

Verfasst: 3. Mär 2004 15:46
von Barus
trigger hat geschrieben: Richtiges Deutsch und gutes Deutsch müssen nicht ein und dasselbe sein.
Seit der letzten Reform sowieso nicht mehr... :?