Jan Joswig ist ordinär und gedopt

Testboard. Wird regelmäßig gelöscht. Oder auch nicht.
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Barus
Trümmernase
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Beitrag von Barus »

fisherman hat geschrieben: einmal wg. Zuschauerin abgestiegen
schlecht geschlafen
psychische Probleme
übermotiviert
Was war das eigenlich für ein Triathlon? :eek:
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Barus
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Beitrag von Barus »

Vattenvall-Cyclassics 2006 – die 100km Strecke:
  • 11.12.2005: Ich habe mich wieder für die 100km Strecke angemeldet.
  • 14.03.2005: Da ich mich nicht hinreißen lassen kann, durch Winterlandschaften zu fahren, erfolgt heute die erste Trainingsstunde auf der Freien Rolle.
    Bis Ende März waren es knapp zehn Stunden Rollentraining und eine 55km Ausfahrt.
  • April: Kein Training, Auto verschrottet, Katze in Pflege genommen. Trotzdem kommen irgendwie 111km zusammen.
  • 28.05.2005: Neuseenclassics, ein Jedermannrennen über 70km /220hm + je 15km An-/Abfahrt.
    Platz 469 von 512 mit einem Schnitt von ~27km/h. Dabei ist die Schürfwunde im linken Handteller wieder etwas aufgegangen.
  • Juni: Der Tacho zeigt 25km mehr an.
    Somit bekomme ich die Summe von 512 Kilometern im Jahr 2006. Es bleiben noch 4 Wochen bis zum Rennen...
  • Juli: Jetzt wird angegriffen: ~440km/2200hm in 5 Touren und ein Rennen mit 57km/670hm. Mit den Fahrten zur Arbeit und zum See wurden die Jahreskilometer verdoppelt.
  • Der Tag davor: Anreise. Auf der A7 und der A1 staut es sich wieder, doch das neue Auto hat eine Klimaanlage.
    Nach knapp 5h bin ich im Hotel. Nun gilt es sich umzuziehen, das Rad zusammenzubauen, in die Stadt zu fahren um Startunterlagen abzuholen.
    Auf halber Strecke trifft mich ein Gewitterguss mit voller Härte. Nass bis auf das Sitzpolster kann ich unter einer Brücke Unterschlupf finden.
    Im Akkreditierungsbereich treffe ich den Jan. Der kann ob eines Schlüsselbeinbruchs nicht teilnehmen, und sieht aus, wie der Glöckner.
    Im Hotel: Startnummer und Transponder anbringen und das Rad ein letztes Mal checken.
  • Renntag: 6:00Uhr aufstehen, Körperpflege, Sachen packen, Trikottaschen füllen.
    6:30Uhr Frühstück: auf die Cornflakes verzichte ich dieses Jahr. ;)
    7:05Uhr Abfahrt: Die Temperatur liegt bei 20°C, also bin ich wieder mit Ärmlingen losgefahren.
    Gegen 8:00Uhr hatte ich endlich meinen Startblock erreicht. Dort traf ich wieder Herrn Joswig, und wir hatten noch etwas Zeit zum plaudern.
  • 8:40 Startzeit: Aber es tut sich nichts. Es dauert wieder eine viertel Stunde, bis sich das Feld endlich in Bewegung setzt. 8:56Uhr überquere ich die Startlinie.
  • 0km: Bloß gut durchkommen bei diesem Gedränge! Kurvenreich, teilweise gepflastert führt die Strecke aus der Innenstadt gen Süden. Die Teilnehmer verhalten sich ausgesprochen vernünftig. Lockeres Einfahren, keine Attacken…
  • Nach ~ 5km: Ich halte mich in einer größeren Gruppe. Am Straßenrand sieht man die ersten Leute mit Defekten. An Bahnübergängen liegen oft auch Flaschen, Luftpumpen und blutige Radler, obwohl die Gleise mit Bitumen verschlossen wurden.
  • 15km: Es wird leicht hügelig, die Gruppen zerfallen. Ich zwinge mich in der Gruppe zu bleiben, d.h. bergauf Gas geben, bergab bremsen.
  • 42km: Gefährliche Kurvenpassage: 90° rechts, einen kurzen Hang hinauf, dann eine scharfe Linkskurve mit nicht einsehbarem Verkehrsteiler. Dort gab es vor mir mit Sicherheit einen Massensturz, da unzählige Flaschen, Bananen und andere Verpflegungsteile die Straße säumen. Wir kommen aber gut durch. Genau wie im letzten Jahr.
  • ~56km: Die Verpflegungsstelle naht. Es läuft gerade gut, und ich habe noch eine volle Flasche, also daran vorbei.
  • ~65km: Das Dach der Tour. Nun geht es überwiegend bergab, unterbrochen von kurzen Anstiegen. Dummerweise gibt es keine richtige Gruppe mehr, und ich bin mitten im Feld von ‚N’-Fahrern unterwegs, die im Block vor mir gestartet waren.
    Also bin ich von Grüppchen zu Grüppchen gesprungen, immer ein paar Leute im Windschatten. Dabei sah mein Plan doch ganz anders aus!
    Die Straßen sind gesäumt von Zuschauern, die nicht müde werden, die Fahrer anzufeuern. Überall Volksfeststimmung, trotz der jüngsten radunsportlichen Ereignisse. Teilweise wird direkt neben der Strecke gegrillt. Bratenduft kann so demotivierend sein! Ich überlege, ob ich jetzt eher etwas vom Grill, oder aus einer Kühlbox hätte…
  • ~77km: Die Abfahrt ist zu Ende, die Spurrinnen in der Cuxhavener Straße gibt es noch immer. Kein Sturz, obwohl einige Radler akrobatische Einlagen vorführen.
  • 85km: Da ist sie wieder, die Köhlbrandbrücke. Der Anblick ist immer wieder etwas einschüchternd, obwohl ~1,5km mit max 5,6% nicht wirklich schlimm sind. Aber das Bauwerk steht frei und türmt sich frech vor einem auf. Bei der auffahrt wurden die Beine trotz leichtem Rückenwind sehr schwer. Komme ich noch die 15km bis in das Ziel?
  • 94km: Wir sind wieder im Zentrum. Die Kraft ist weg. Freundlicherweise kommt ein Team aus vier Fahrern dahergeradelt, und nimmt mit.
  • 1900m vor dem Ziel: Wir werden angehalten. Es läuft gerade der Zielsprint der 155km-Runde. 90 Sekunden kommen da wie eine Ewigkeit vor. Weiter geht’s, aber das wissen die Beine noch nicht. Der abrupte Stop tat wohl dem Kreislauf und der Muskulatur nicht so gut.
  • Ziel: Die Gasse ist gesäumt von jubelnden Zuschauern. Knapp 400m vor dem Ziel gebe ich im Wiegetritt alles, um die Gerade hinauf noch ein paar Kontrahenten zu überholen. 60…80m weiter war der Elan vorbei. Nach ~ 2:50h für die 100 km ging es über die Linie, d.h. Platz 4003 von 9000 (?) gemeldeten und 8626 gewerteten Teilnehmern. In die Auslaufzone bin ich bewusst ganz langsam gefahren, das mir das Gedränge wegen der Transponderrückgabe schon bekannt war.
  • 5min nach dem Rennen: …hatte ich endlich den Transponder quittiert abgegeben und die Goldmedallie in Empfang genommen. Eigentlich ist alles toll organisiert. Es gibt Umkleidekabinen, Duschen, Getränke und Massagen. Leider nur ausreichend für ein zehntel der Teilnehmer. Ich lasse mir die Flasche füllen, verzehre zwei Bananen, ruhe mich ein wenig aus, und beobachte den Trubel um mich herum.
    Dann kämpfe ich mich zum Rathausmakt durch, um mich mit einem weiteren Bekannten zu treffen. Der kommt dann aber nicht…
    Gegen 15:00 Uhr trete ich schließlich die Rückfahrt zum Hotel an.
  • 4h nach dem Rennen: Im Hotel: Das Rad ist zerlegt und verpackt, ich bin etwas erfrischt und umgezogen, der Wagen ist startklar. Es folgen wieder 400km überwiegend Autobahn und glücklicherweise ohne Stau.
    Ach ja: erste größere Nahrungsmittelergänzung bei Mconald’s…
  • 8:20h nach den Rennen: … bin ich endlich zu Hause.
  • 1 Tag danach: Es zieht leicht im Genick, und die Beine sind schwer. Außerdem fühlte sich das rechte Knie auf dem Rad etwas komisch an. War ich gestern im Ziel noch froh darüber, dass es endlich vorbei war, freue ich mich jetzt schon auf das nächste Jahr.

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Barus
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Beitrag von Barus »

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Hendrik
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Beitrag von Hendrik »

Heute durchfährt die EPOtheken-Deutschlandrundfahrt meine Heimat.

In Gütersloh gibt es eine Sprintwertung, mal sehen wer den spritzigsten Antritt hat.
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Juergen S
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Beitrag von Juergen S »

Hendrik hat geschrieben: spritzig.
:lol:

Das trifft es wohl.
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Barus
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Beitrag von Barus »

Wann plastern Sie denn durch den Ort? :lol:
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insideR
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Beitrag von insideR »

pfffff
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Hendrik
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Beitrag von Hendrik »

Noch zum Thema:

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Mal sehen, vielleicht fahre ich gleich mal zur Strecke. Im Moment regnet es nichtmal mehr, die Zielankunft könnte auch trocken ausfallen... auch wenn das Ziel in Bielefeld, dem Venedig Ostwestfalens, liegt.

Herr insideR, sie verlieren Luft.... vermutlich an der Einstichstelle.

Herr Barus, ihre Zusammenfassung der Cyclassics in allen Ehren, aber sie lassen den krankhaften Ehrgeiz vermissen. Nehmen sie sich mal ein (schlechtes) Beispiel an Herrn joswig, beißen dann die Zähne zusammen und stecken die Nadel ins Fleisch.
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Barus
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Beitrag von Barus »

Bis auf die paar Stunden Rollentraining im März, habe ich dieses Jahr nicht trainiert.
Was soll ich da schon von Ehrgeiz schreiben...
joswig
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Beitrag von joswig »

Gestern, Stubenrad, am Ende 250 Watt Dauerlast.

Was singt da der Mann auf dem Video:

"So stark der Schmerz ist, so schwach ist der Mann der ihn fühlt"

Ich war be-gei-st-ert!
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